3 Ideen, mit denen Pfingsten ein frohes Fest wird
Pfingsten mit Kindern kann ein besonderes Erlebnis werden. Infos und Tipps zur Vorbereitung vor Pfingsten in Kita, Grundschule und Familie. Mit Gratis-Download für Pfingsttauben basteln aus Papier.
Pfingsten ist das dritte der drei Hauptfeste des christlichen Jahres. Man sollte diese Feste ja nicht gegeneinander ausspielen, aber es ist doch schade, dass Pfingsten gegenüber Ostern und Weihnachten irgendwie hinten runterfällt. Viele können mit Pfingsten nichts anfangen oder verbinden mit diesem Fest keine Emotionen. Dabei würde Pfingsten von allen drei Festen am allermeisten zum religiösen Erleben in unserer Zeit passen. Doch es stimmt: man muss sich das Fest erst erschließen – Große und Kleine, aber es lohnt sich! Hier ein paar Zugänge und Gestaltungsideen dafür:
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, einfacher gesagt: der Kraft Gottes, die in unserer Welt spürbar wird. Alle großen Religionen glauben, dass die Welt nicht einfach von sich aus existiert, sondern Gott der Schöpfer der Welt ist: Das geschah aber nicht einfach "am Anfang" und das wars. Vielmehr ist damit gemeint, dass Schöpfung die ganze Zeit passiert: Permanent entsteht, wächst, entwickelt sich Natur, Menschen, die Welt. Die Kraft, die das bewirkt, nennen religiös interpretierende Leute "Geist Gottes" oder "Heiliger Geist". (Ganz wichtig: Das ist keine Absage an die Wirkweise von Natur aus naturwissenschaftlicher Sicht!). Der Geist Gottes "weht" aber nicht nur durch die Welt und die Natur, sondern prägt nach christlichem Verständnis auch Menschen und Gemeinschaften. Diese zwei Punkte sind wichtig, um Pfingsten zu verstehen: 1. Der Heilige Geist ist die Kraft Gottes, die die Welt lebendig macht. 2. Das Pfingstfest ist die Zusage, dass dieser Geist in unserem Leben und in unseren Gemeinschaften spürbar wird.
Illustration: Petra Lefin
Es gibt einige Bräuche aus dem ländlichen Umfeld: Bräuche, die auch mit der Jahreszeit zusammenhängen, in die das Pfingstfest fällt, z.B. Pfingstumzüge, Flurprozesssionen, Wettersegen – mit dabei ist dann oft der prächtig geschmückte „Pfingstochse“.
Die Pfingstsymbole "Pfingsttaube" und "Pfingstrose" sind schöne Begleiter, wenn wir mit den Kindern über das Fest sprechen. Die Taube als Bild für den Geist Gottes finden wir mitunter bei einer Kirchenraumerkundung. Zu Pfingsten wurde früher aus einer eigens dafür vorgesehenen Öffnung oben im Kirchengewölbe eine Taube ins Kirchenschiff nach unten gesenkt. Eine kleine Jesus-Geschichte ist dann hilfreich beim Erschließen des Symbols: Ganz am Anfang, bevor Jesus sich aufmacht, Freunde zu finden und den Menschen von Gott zu erzählen, wird er getauft. Es heißt in der biblischen Geschichte: „Johannes taufte Jesus. Da öffnete sich der Himmel und Jesus sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen."
Illustration: Petra Lefin
Pfingsttauben aus Papier sind eine Idee zum Basteln und Dekorieren des Gruppenraumes oder Herzensortes einige Tage vor Pfingsten. Zur Bastelvorlage geht es über den Download am Ende des Beitrags.
Und natürlich gibt es auch Plätzchenaustecher in Taubenform, mit denen gemeinsam Plätzchentauben gebacken und verkostet werden können.
Blumenschmuck aus Pfingstrosen unterstützt die Raumgestaltung. Eine hübsche Legende beleuchtet den Zusammenhang von Pfingsten und Pfingstrose: Zur Zeit Jesu lebte eine Frau in Galiläa, die gerne Jüngerin Jesu geworden wäre. Als sie von Jesu Tod erfuhr, ging die Frau in ihren Rosengarten und weinte voller Trauer. Als die Frau von der Auferstehung Jesu und dem Pfingstfest erfuhr, lief sie wieder in ihren Rosengarten und erlebte ein Wunder: Alle Sträucher waren über und über mit Rosen bedeckt und diese hatten keine Dornen mehr – ein Symbol dafür, dass Gott das Leid in Freude verwandelt.
Jedes Kind weiß um die Bedeutung des Geburtstagsfestes. Pfingsten gilt als der Geburtstag der christlichen Kirchen. Schwierig ist dabei für Kinder, dass „Kirche“ für sie in erster Linie ein Gebäude ist und nicht die Gemeinschaft der Christen. Jedenfalls hat in diesem Zusammenhang die biblische Pfingstgeschichte ihren Platz: An diesem Tag nämlich wagten sich die Jünger Jesu zum ersten Mal nach seinem Tod an die Öffentlichkeit und erzählten anderen von Jesus und seinem Leben. Sie schafften es, die Menschen zu begeistern und so wurden es immer mehr, die an Jesus und Gott glaubten. Pfingsten wird aber nicht wie sonst ein Geburtstag jedes Jahr am gleichen Tag gefeiert, sondern immer 50 Tage nach Ostern. Das kann man auch wortgeschichtlich erkennen, denn Pfingsten kommt vom griechischen Begriff "Pentecoste hemera" und das bedeutet so viel wie "der fünfzigste Tag". Das Pfingstfest liegt daher manchmal im Mai, manchmal aber auch erst im Juni.
Geheimnisvoll muten in der Geschichte das „Brausen“ und die „Feuerzungen“ an: Der Geist Gottes kommt wie ein mächtiger Sturm in die Versammlung gebraust. Das Brausen war sehr stark und erfüllte das ganze Haus. Wie aus dem Nichts erschienen Flammen aus Feuer, die im Raum züngelten und sich auf die Freunde Jesu verteilten. Und noch etwas unterstreicht die Besonderheit dieses Ereignisses: das Sprachenwunder. Als die Jünger den Leuten von Jesus erzählten, wurden sie von allen verstanden – und das obwohl es sehr viele Menschen mit vielen unterschiedlichen Sprachen waren. Jeder verstand die Botschaft der Jünger in seiner eigenen Muttersprache.
Illustration: Petra Lefin
Diese starken, fast magischen Bilder sprechen eine deutliche Sprache: das Brausen, der Wind, die Feuerzungen, die aber niemanden verbrennen. Wer es schafft, diese Bilder mit der passenden "Magie" in Worte zu fassen, unter Einbeziehen von Geräuschen und Gesten, wird den Kindern ein Geschichtenerlebnis ermöglichen, das in Erinnerung bleibt. Vielleicht mögen die Kinder ihre Eindrücke auch gestalterisch festhalten. Eine tolle Idee von Kreativautorin Gabi Scherzer ist das Malen eines Pfingstbildes mit Schnurgrafik (aus dem Buch Fünf Minuten Kreativität zur Bibel): Ein ca. 50cm lange Faden wird mithilfe eines Pinsels durch gut angerührte Farbe (orange, gelb, rot) gezogen und auf eine Hälfte eines quer liegenden Blattes gelegt. Die andere Hälfte des Blattes wird darübergeklaptt. Dann wird der Faden herausgezogen – es entstehen farbige Luftschlangen. Das kann mit verschiedenen Feuerfarben wiederholt werden. Darunter können die Kinder Personen aus der Pfingstgeschichte und sich selbst malen.
Auf diese Art und Weise können die Kinder die Geschichte in mehreren Bildern selbst illustrieren und im Kamishibai nacherzählen. Nicht vergessen: Beim Herstellen von Bildern fürs Kamishibai bedenken: Bei A3-Blättern werden ca. 3cm Rand durch den Rahmen verdeckt. Bei A4-Blättern die Bilder mittig auf ein A3-Blatt kleben, so ist später alles schön zu präsentieren.
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