Die nächste Erstkommunionvorbereitung kommt bestimmt!

Erfahrungen aus dem pastoralen Alltag

Publiziert am 03.11.2016 von Bernhard Schweiger

© Illustration: Christian Badel

Im Herbst beginnt in vielen Pfarrgemeinden die Planung für die kommende Erstkommunionvorbereitung. Dafür braucht es immer wieder neue Methoden und Ideen. Der Gemeindereferent Bernhard Schweiger findet dafür den Einsatz von Bildkarten im Erzähltheater sehr hilfreich. Einige Impulse aus seinem pastoralen Alltag.

Katechese mit allen Sinnen

In verschiedenen Bereichen der Katechese sind die Verantwortlichen ständig auf der Suche nach immer neuen Methoden, um Glaubensbotschaften, biblische Inhalte oder Werte des Lebens den Kindern möglichst ansprechend nahezubringen. Gute Erfahrungen werden dabei gemacht, wenn möglichst viele Sinne angesprochen werden. Das Wort alleine verhallt, sind aber Bilder (und Töne) dabei und schaffen wir es, dass das Kind in eine Geschichte eintauchen kann und anschließend sogar kreativ damit umgegangen wird, dann bleibt (hoffentlich) mehr beim Kind hängen und es kann eine Lebensrelevanz herstellen. Wie gut, dass es die Kamishibais, die Erzählbilder mit Tischtheater gibt. Sowohl für Kindergartenkinder, als auch in der Grundschule oder Erstkommunionvorbereitung ist ein Einsatz dieser Bildkarten gut möglich, entweder zur Themenerarbeitung oder auch zur Vertiefung oder Abrundung. Einige Beispiele hierfür aus dem pastoralen Alltag.

In der Erstkommunionvorbereitung

Die Erstkommuniongruppenleiter sind dankbar für alle möglichen Hilfestellungen, um diverse Themen den Kindern nahezubringen. Die Erzählbilder „ Brot des Lebens“ stellen beispielsweise einen Bezug zwischen der Lebenswelt der Kinder und dem eucharistischen Gedanken dar. Der landwirtschaftliche Alltag, den die Kinder (teilweise) noch erleben, geht Bild für Bild langsam über in die Bedeutung des eucharistischen Brotes, dessen Bedeutung dadurch auch gut geerdet wird.

Ich stelle es den Gruppenleitern frei, ob sie mit diesen Bildern beginnen oder nach einem gegenständlichen Beginn mit Getreide, Mehl und Brot die Bilder als Ergänzung und Abrundung zeigen wollen. Auch andere klassische Erstkommunionthemen wie "Versöhnung" oder "Heilige" können mit diversen Bildkarten vertieft oder erarbeitet werden.

Illustration: Christian Badel, aus: Brot des Lebens

Im Religionsunterricht

Wir tun gut daran, im Religionsunterricht Themen mit den Kindern gemeinsam zu erschließen und eigene gemachte Erfahrungen mit dem Thema in Verbindung zu bringen – so wird es im übrigen auch im neuen Lehrplan gewünscht. Auch hierbei können Bildkarten hilfreich sein: In Partner- oder Gruppenarbeit können einzelne Bildkarten erschlossen und mit eigenen Erfahrungen belegt werden. Erst dann werden sie aus dem Blickwinkel des Glaubens zusammengeführt. Das funktioniert z.B. gut bei Themen wie "Glaubensbekenntnis“, "Schuld und Versöhnung“, "Vaterunser" oder "Bibel“ recht gut. Passende Bilder schaffen es, dass die Kinder einen Lebensbezug herstellen, ohne dass es sofort eine religiöse Aussage geben muss. Erst bei der Zusammenführung gibt es ein „ganzes Bild“ und z.B. das Glaubensbekenntnis wird mit neuen Erfahrungen und Zusammenhängen gesehen. – Es ist nicht nur Lehrinhalt, sondern hat einen Bezug zum Leben der Kinder erhalten.

Illustration: Christian Badel, aus: Die Bibel

In der Kita

Im Gespräch mit Verantwortlichen der Kindertagesstätte wurde deutlich, dass auch hier das Kamishibai vielseitig eingesetzt wird. Die Kinder kennen oft schon das Medium "Erzähltheater Kamishibai" aus anderen Erzählrunden oder Märchenstunden. Und auch für die religiöse und spirituelle Bildung sind die Bilder Unterstützung und Basis zur Weiterarbeit mit den Kindern: zum Beispiel bei der Erarbeitung der Legenden der bekannten Jahresheiligen wie Sankt Martin oder Nikolaus, die einen festen Platz im Kindergartenjahr haben. Manchmal werden die Kinder selbst tätig und gestalten Bilder, die die Erzählbilder ergänzen. So bekommt diese Erzählart eine ganz besondere Eigendynamik. Und manchmal wird einfach eine biblische Geschichte erzählt, ohne dass groß daran weitergearbeitet wird.

Illustration: Petra Lefin, aus: Jesus segnet die Kinder

Bei den verschiedenen Anwendungsbereichen sind die Möglichkeiten des Einsatzes vielfältig. Die Begleittexte zu den Bildern können eine Hilfe sein, manchmal wirkt es aber lebendiger, eigene Worte zu finden. Vor dem Erzählen empfiehlt es sich, erst die Kinder aktiv werden zu lassen: sie beschreiben das Bild, stellen Vermutungen an, kombinieren oder erzählen selbst ihre Version der Geschichte. Und manchmal kann man sich die vorgegebenen oder eingeübten Worte glatt sparen: Die Kinder sind oft die besseren Erzähler.

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