Praxistipp zu Mariä Himmelfahrt, 15. August
Zum Fest Maria Himmelfahrt am 15. August freuen wir uns über den Sommerbrauch des Kräuterstraußes und erfahren wir etwas über Maria, die Mutter von Jesus.
Zum 15. August gibt es in ländlichen Gebieten Süddeutschlands und Österreichs einen angenehm duftenden Sommerbrauch: Aus vielerlei Feld- und Gartenkräutern wird ein Kräuterstrauß gebunden („Kräuterbuschen“). In diesen Strauß kommen Pflanzen, die als Heilkräuter überliefert sind: z.B. Schafgarbe, Kamille, Johanniskraut, Lavendel, Minze oder Frauenmantel. Der Anlass für diesen Brauch ist das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August – dann werden die Kräutersträuße in der Kirche gesegnet und bekommen hinterher zu Hause einen Ehrenplatz. Unsere Anregung für die Zeit um Mariä Himmelfahrt: Greifen Sie diesen Sommerbrauch mit Kindern auf und nehmen Sie ihn zum Anlass, den Kindern etwas über die wichtigste Frau des christlichen Glaubens zu erzählen und ihnen dadurch diese weiblich-mütterliche Seite des Christentums zu zeigen.
Oft herrscht zunächst Klärungsbedarf, um „Maria Himmelfahrt“ von „Christi Himmelfahrt“ abzugrenzen – denn da kommt es bei Klein und Groß leicht zu Verwechslungen: Christi Himmelfahrt (40 Tage nach Ostern) ist ein gesetzlicher Feiertag in der Osterzeit, der unmittelbar mit dem Themenkreis Ostern und Pfingsten zu tun hat. Maria Himmelfahrt dagegen wird am 15. August begangen, und zwar in Bundesländern mit hohem katholischem Bevölkerungsanteil und in vielen Ländern des Südens. Maria Himmelfahrt ist der älteste und bekannteste der Marienfeiertage, die im Lauf des Jahres begangen werden.
In den orthodoxen Kirchen ist dieser Tag (teilweise durch die verschiedenen Kalender an einem anderen Augusttag) unter dem Namen „Mariä Entschlafung“ das wichtigste Marienfest im Jahr.
Wird der Kräuter-Brauch aufgegriffen, können Kinder und Erwachsene dieses Sommerfest besser einordnen. Die Kräuter können selbst gesammelt werden: entweder im Garten der Einrichtung, bei einem Besuch in der nahegelegenen Gärtnerei oder in einem Bauerngarten eines Bekannten. Von jedem Kraut werden ein oder zwei Stängel zusammengebunden, einige leuchtende Sommerblüten wie Kapuzinerkresse oder Ringelblume hinzugefügt, damit der Kräuterstrauß auch schön bunt aussieht.
Illustration: Mile Penava
Dabei sollten Sie nicht vergessen zu erwähnen, dass diese Kräuter nicht nur fein duften oder auf einem Frischkäsebrot gut schmecken, sondern oft eine Funktion als Heilkräuter haben. In Kräutertees, Kräuterölen oder Salben enthalten sorgen sie für Heilung und Linderung, z.B. Ringelblumensalbe für die Haut, Pfefferminz- und Kamillentee bei Bauchweh, Thymiantee gegen Erkältung usw.
Dann können die Kinder die wichtigsten Stationen im Leben von Maria kennenlernen. Eine gute Möglichkeit dazu bietet das Bildkartenset „ Die Geschichte von Maria“, die genau die Ereignisse im Lebens von Maria zusammenfasst, die auch in der Bibel stehen: von der Verkündigung bis Pfingsten. Damit ist das Bildkartenset auch überkonfessionell einsetzbar.
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Und Maria Himmelfahrt? Die Geschichte dazu steht nicht in der Bibel – so wie einige Marienfeste ist auch das Maria-Himmelfahrtsfest nicht biblisch begründet, aber dennoch schon sehr lange, seit dem 6. Jahrhundert, überliefert. Die Legende aus alten christlichen Schriften erzählt, wie Maria nach ihrem Tod vom himmlischen Jesus und von Engeln begleitet in den Himmel geholt wurde. Noch vor ihrem Tod kamen die Apostel durch die Luft nach Jerusalem (nach einer anderen Tradition ist es Ephesus) „geflogen“ – so konnten sie ein letztes Mal die Mutter von Jesus auf dem Sterbebett sehen und dann feierlich begraben. Als Maria begraben war und ein Nachzügler das Grab aufsuchen wollte, fand er das Grab geöffnet und statt eines Leichnams nur noch duftende Blumen und Kräuter vor. Die Jesus-Freunde konnten gar nicht anders als annehmen, dass Maria von Jesus direkt nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen wurde – und nicht erst bis zum jüngsten Tage darauf warten musste. Wer diese Geschichte kennt, kann sich nun auch viele Kunstwerke, prächtige barocke Altarbilder, Marienwallfahrtskirchen und Motive aus der orthodoxen Ikonenmalerei selbst erschließen.
Illustration: Mile Penava
Hinter dieser Legende, aber auch hinter vielen anderen Marienlegenden, steht die Überzeugung: Maria als Mutter von Jesus, die „Gottesmutter“, ist universale Mutterfigur, Trösterin, Heilerin. Sie verkörpert den mütterlichen Aspekt des Christentums. Als „Rose ohne Dornen“ und „Blume auf dem Feld“ symbolisiert sie das Schöne, Reine und Gute in der Natur des Menschen.
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