Die Grüne Bibliothek

Geschichten, Workshops und Repair Café: So sieht die Bücherei der Zukunft aus

Publiziert am 09.01.2025 von Susanne Brandt

© Foto: BZSH 2024

Bibliotheken und Büchereien haben sich in den letzten Jahren gewandelt: von Orten der reinen Medienausleihe und Beratung hin zu einem Treffpunkt für die Nachbarschaft, ein "Wohnzimmer" im öffentlichen Raum für kulturelle und soziale Teilhabe. Es wird (vor)gelesen, erzählt, gespielt, gewerkt und gegärtnert! Wie das konkret aussehen kann, beschreibt dieser Beitrag. Mit Gratis-Download.

Viel mehr als Medienausleihe: die Bibliothek als dritter Ort

Buntes Treiben in der Öffentlichen Bibliothek einer Kleinstadt: Man kennt sich – und man trifft sich hier gern und unkompliziert. Längst nicht nur, um Bücher auszuleihen. Bibliotheken sind dabei, sich in vielen Städten und Gemeinden mehr und mehr zu einem Treffpunkt für alle Generationen zu entwickeln, und gestalten ihre Räumlichkeiten so um, dass sie eher an ein „Wohnzimmer für alle“ erinnern: mit mehr Aufenthaltsqualität und Platz für gemeinsame Aktivitäten. Bibliothek als „Dritter Ort“ – so wird dieser Bedeutungswandel auch umschrieben. Ein Ort also, der zwischen dem privaten Zuhause einerseits und dem Arbeitsplatz andererseits Raum schenkt für ein vielfältiges und zwangloses gemeinschaftliches Leben im Alltag.

Nicht nur Bücher, Spiele oder Filme: die Bücherei als Tauschbörse und Makerspace

Besonders nach der Coronazeit spürten manche umso mehr: Wir brauchen einander. Und es ist gut, gemeinnützige öffentliche Räume zu haben, an denen man nicht nur Medien wie Bücher, Spiele oder Filme teilt, die dort weiterhin wie gewohnt für Tausende von Menschen zur Ausleihe bereit stehen. Auch für andere Bereiche des Alltags wird hier eine gelebte Kultur des Teilens als sozial wohltuend und nachhaltig wirksam geschätzt und in immer mehr Bibliotheken ganz praktisch umgesetzt: mit Spielzeugtausch-Aktion, Kleidertausch-Börse, Kreativ-Werkstatt, Strickrunde oder Spiele-Treff.

Wenn die Bücherei den Garten entdeckt: die Grüne Bibliothek

Bildlich gesprochen führen vom „Wohnzimmer“ also viele Türen auch in andere Bereiche des Miteinanders – bis hinein in den Garten! Tatsächlich haben viele Bibliotheken inzwischen auch „Lesegärten“ eingerichtet mit Urban Gardening Zone, Spiel- und Erzählecken und Liegestühlen zum Entspannen. „Grüne Bibliotheken“ – so der treffende Name dafür – denken an beides: an das, was um uns herum wächst, blüht, lebt, gepflegt und geschützt werden soll, und an das, was dem Zusammenleben in dieser Welt gut tut. Deshalb gibt es in vielen Büchereien inzwischen auch eine Saatgutbibliothek, die in den Gärten der Stadt für gesunde Ernährung sorgt und als geerntetes Saatgut am Ende wieder in die Bibliothek zurückgebracht wird. Für die Aussaat im neuen Jahr …

Die Bibliothek als Erlebnisraum sozialer und kultureller Teilhabe: Zeit für Wissen, Zeit für Geschichten

Drinnen wie draußen gilt: Menschen teilen Zeit, Wissen, Erlebnisse, Erfahrungen, Raum, Ideen, Lieder und Geschichten miteinander und erfahren so Inspiration für ihre Lebensgestaltung – in der Familie wie in der Nachbarschaft und weltweit.
Dabei spielt auch das Erzählen mit Kamishibai eine besondere Rolle: Denn die dafür zur Verfügung stehenden Bildkartensätze sind thematisch inzwischen so bunt wie das Leben. Angebote mit Kamishibai-Geschichten in Bibliotheken oder gleich nebenan im Grünen sind in diesem Kontext also nicht einfach „nur“ als Vorführung zu verstehen und zu gestalten, sondern auch als Impuls zum Austausch wie zur kreativen Umsetzung. Die Form des dialogischen Vorlesens und Erzählens, bei der die Kindern immer wieder mit einbezogen werden und „an den Bildern entlang“ ihre eigenen Gedanken, Erfahrungen und Ideen äußern können, eignet sich dafür besonders gut. Ein Beispiel zeigt folgender Geschichtentipp:

Wenn Kamishibai-Methode und Saatgutbibliothek zusammenspielen

In der Geschichte „Kater Jack sucht einen Freund“ von Judith Rakers geht es um Fragen von Gemüseanbau bis hin zur Hühnerhaltung im Garten. Schon für jüngere Kinder (ab 4) wird so auf spannende Weise die Neugier auf Zusammenhänge des Lebens geweckt – und mit dem kostenlosen Saatgut aus der Saatgutbibliothek kann davon gleich etwas praktisch zu Hause erprobt werden. Sogar in kleinen Wohnungen auf dem Balkon oder Fensterbrett!

Den Möglichkeiten der anschließenden Entfaltung zur Geschichte sind kaum Grenzen gesetzt: vom kleinen Pflanzprojekt (mit der Aussaat der Radieschen-Samen in der warmen Wohnung kann schon früh im Jahr begonnen werden!) bis zum „Radieschen-Gedicht“ – alles dazu im Gratis-Download:

Geschichtentipp

Judith Rakers

Judiths kleine Farm. Kater Jack sucht einen Freund. Kamishibai Bildkartenset

Entdecken – Erzählen – Begreifen: Bilderbuchgeschichten

Eine fröhliche Tiergeschichte für das Erzähltheater: Kater Jack erobert den Bauernhof und lernt alles über den Anbau von Gemüse im Garten und die Tiere auf der Farm.

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Für Bibliothek-Fans: Eintauchen in die Welt der Bücher

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