Wie Kinder sich das Thema Rosenkranz mit Bildkarten und Legematerial erarbeiten
Wie kann man Kindern im Religionsunterricht der Grundschule den Rosenkranz kreativ und bildgestützt erklären? Diakon und Religionslehrer Oskar Ehehalt hat das Kamishibai-Set "Vom Rosenkranz erzählen" einem Praxistest unterzogen.
Ein Bildkartenset als Türöffner für ein spezielles ThemaIn der dritten Klasse der Grundschule durfte ich am Ende des Marienmonats Mai das Kamishibai Bildkartenset „Vom Rosenkranz erzählen“ ausprobieren. Ohne das Bildkartenset hätte ich mich vermutlich nicht an das Thema Rosenkranz herangetraut ...
Als die Kinder nach unserem Anfangsritual – meist ein frei gesprochenes Gebet der Kinder mit Blickrichtung zum Kreuz im Klassenzimmer – sich im Sitzkreis versammelt hatten, legte ich mit dem Signal der Klangschale ein vorbereitetes Paket in die Mitte neben die brennende Kerze.
Das „Paket“ ist ein Rosenkranz, welcher zunächst in weiße und rote Tücher gewickelt bzw. eingeschlagen wurde. Darum schließen sich grüne Tücher an. Man kann jede Art von Tüchern verwenden – natürlich im Idealfall die Kett-Tücher.
Die Kinder durften auf meinen Impuls hin zu raten beginnen, was sich im Paket befand.
Nach den ersten Ideen lenkte ich das Lehrer-Schüler-Gespräch auf die Heilige, welche wir im Mai ganz besonders feiern. Durch die vorherigen Stunden in der Sequenz „Maria“ waren die Kinder schnell bei Maria. Wir haben dann gesammelt, welche Erlebnisse aus der Bibel, in denen Maria vorkommt, die Kinder noch präsent hatten. Es fielen sofort ein paar Beispiele – bei dem einen oder anderen waren kleine Stichworte hilfreich zur Unterstützung.
Das Paket in der Mitte wurde mit jedem Beitrag der Kinder immer weiter ausgepackt. Vor den Augen der Schülerinnen und Schüler entstand eine Blume. Die Kinder identifizierten sie zunächst sofort als Pfingstrose (was gut zum damals bevorstehenden Pfingstfest passte und mir die Überleitung zur nächsten Unterrichtssequenz Pfingsten erleichtern sollte).
Am Schluss lag der ausgepackte Rosenkranz vor den Kindern in der Mitte der Rose. Durch die starke kirchliche Prägung der Kinder wurde dieser auch sofort als Rosenkranz erkannt. Neben die Tücher-Rose legte ich dann jeweils passend ein Bild der von den Kindern genannten Bibelgeschichten über Maria. So entstand ein wunderschönes Bodenbild.
Die Kinder kehrten nach dieser Einheit auf den Platz zurück (Methodenwechsel) und es schloss sich ein Lehrer-Schüler-Gespräch zu den Berührungspunkten an, welche die Kinder bereits mit dem Rosenkranz hatten. Es wurden Beispiele von der Oma, über den Rückspiegel im Auto der Mutter, bis hin zum Sterberosenkranz genannt. Die Kinder wurden im Anschluss im Lehrervortrag, bildunterstützt, über die Gebetskette Rosenkranz und das Rosenkranz-Gebet informiert.
Mit einem Arbeitsblatt zum Thema Rosenkranz wurden die gewonnen Kompetenzen zum Ende der Stunde gesichert. Es sollte sich eine Sequenz-abschließende Stunde zu den Details des Rosenkranzes anschließen, bei denen die Kinder auch einen eigenen kleinen Rosenkranz basteln werden.
Das dem Bildkartenset beiliegende Begleitheft mit Ideen für die Verwendung der Bildkarten und zum Basteln des Rosenkranzes war sehr hilfreich und hat mir den Start erleichtert. Man merkt hier auf sehr angenehme Art die langjährige Erfahrung der Autorin Monika Mehringer in der Kinderpastoral und der Kinderkatechese.
Diakon Oskar Ehehalt unterrichtet Kath. Religion an einer Grundschule im Süden von München.
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