Herbstliche Klangcollage mit Farben

Am Beispiel der Ballade Herr Ribbeck auf Ribbeck

Publiziert am 04.10.2018 von Eva Pfitzner

Klang- und Geräusche-Collagen sind eine wunderbare Methode, Geschichten zu illustrieren und die Aufmerksamkeit der Kinder auf die Bilder zu lenken. Ein Beispiel für den Kindergarten.

Herr von Ribbeck und die Klänge des Herbstes

Dieser (Kinderbuch)-Klassiker überrascht zunächst im Kamishibai. Eine fremdklingende Sprache, alte Worte und Begrifflichkeiten. Und dann noch das düstere Bild vom Tod – wie passt das zusammen? Klar ist andererseits die Wirkung der Reime und Verse, die Idee vom ewigen Birnenbaum, der ganze Generationen begleitet. Wer wäre da nicht gerne dabei?

Klangcollage mit Kindern

Für die erste Begegnung mit den Kindern habe ich eine Klangcollage ausgewählt.

  1. Dazu wählt sich jedes Kind ein kleines Musikinstrument aus und darf das zunächst laut und leise, schnell und langsam, ausprobieren.
  2. Dann zeige ich das erste Bild.
  3. Ich bitte jedes Kind, sich still und leise eine Farbe auszuwählen, die im Bild sichtbar ist. Je nach Alter der Kinder ergänze ich die Aufgabe um die Idee „Welche Farbe passt zu deinem Instrument?“
  4. Wir probieren zunächst gemeinsam aus, was passiert, wenn ich nun Farben aufzähle: blau-grün-gelb-rosa. Immer, wenn die eigene Farbe genannt wird, spielt das Kind auf seinem Instrument. Wer hat sich welche Farbe ausgesucht? Gibt es Farben, bei denen es still bleibt? Die Spannung ist jetzt greifbar ...
  5. Mit einem Zeigestock streiche ich langsam über das Bild. Farben werden hörbar und verschwinden wieder, es wird laut und bleibt leise. Auf diese Weise betrachten die Kinder das Bild vollständig und sind nun absolut konzentriert. Ich kann die 1. Szene vorlesen.

Wir wiederholen das Vorgehen bei jedem Bild: immer wird zuerst das Klangbild angehört, danach lese ich den Text zur entsprechenden Bildkarte vor!

So werden die Bildkarten präsentiert

Dabei mache ich mir meine Standposition deutlich. Beim Zeigen auf die Farben/Bilder sitze ich seitlich am Rand des Kamishibai. Für das Vorlesen kann ich meine Position der Situation anpassen. Die ersten 2 bis 3 Szenen lese ich gerne unsichtbar hinter dem Kamishibai. Zum 3. und 4. Bild wähle ich eine Position am Rand oder gar mitten in der Gruppe. Ich kann so ggf. mehr Sicherheit geben. Bei den nachfolgenden Bildern ist es Schritt für Schritt möglich, wieder mehr in den Hintergrund zu treten.

Nach der Lesung nehme ich wortlos die Birnen, die ich vor dem Kamishibai dekoriert habe, setzte mich zwischen die Kinder und beginne, die Birnen zu zerteilen. Jetzt können wir ins Gespräch kommen.

Ähnliche Beiträge

12.07.2016

Geschichten musikalisch gestalten

Geschichten mit Musik zu untermalen ist besonders leicht, wenn es bereits Lieder zu der Geschichte gibt, die den Kindern wohlbekannt sind. So zum Beispiel Dornröschen. Mit zwei Ausmalbildern zum kostenlosen Download.

Zum Beitrag
18.10.2018

Mit Reim und Rhythmus spielend Sprachentwicklung fördern: Teil 3

„Mehr, mehr“ ruft der kleine Häwelmann in der Originalfassung aus dem 19. Jahrhundert immer fordernder. Der neue Vers "Rolle, rolle, hin und her ..." zum Mitsprechen hingegen greift die ursprüngliche Entdeckerlust und Neugier des Kindes auf, mit der es am Abend zu seiner Traum- oder Fantasiereise aufbricht.

Zum Beitrag
19.08.2021

Mit dem Kamishibai durchs Jahr: Ernte-, Herbst- und Lichterzeit

Der Herbst lacht mit sonnigen Erntefesten und glänzt mit stimmungsvollen Laternenumzügen. Egal ob zu Erntedank oder zu Sankt Martin: Von September bis November ist wieder viel Zeit zum Geschichtenerzählen. Das sind unsere Herbstfavoriten der Kamishibai-Bildergeschichten.

Zum Beitrag

Bleiben Sie in Kontakt

Newsletter abonnieren