So feiert man Luzia in Schweden

Am Morgen des Luziatages trägt ein Mädchen aus der Familie ein weißes Kleid und einen roten Gürtel und auf dem Kopf eine Lichterkrone. So weckt sie die anderen Familienmitglieder. Aber nicht nur in der Familie, im gesamten öffentlichen Leben spielt Luzia an diesem Tag eine Rolle: Es gibt Luzia-Prozessionen, es wird gesungen und süße Safrankringel werden vernascht. Ein Rezept für die „Lussekatter“ finden Sie in diesem Beitrag.

Luzienbräuche

Doch nicht nur in Schweden gibt es Luzienbräuche. In Fürstenfeldbruck bei München pflegen die Einwohner am Luziatag einen besonderen Brauch: das Luzien-Häuschen-Schwimmen. Für den 13. Dezember basteln die Kinder der beiden Grundschulen im Ort kleine Häuser aus Holz, Styropor, Pappe und Transparentpapier. Abends werden die Häuschen gesegnet und in einer Prozession zur Amper getragen, dem Fluss, der durch den Ort fließt. Die Wasserwacht setzt die Häuschen, in denen eine Kerze brennt, dann aufs Wasser und lässt sie auf der Amper schwimmen. Hintergrund für den Brauch ist ein Gelübde von 1785, mit dem die Gemeinde vor Hochwasser bewahrt werden sollte. Hier ist ein schönes Video dazu.

Luzien-Häuschen basteln in der Internationalen Jugendbibliothek

Auch die Internationale Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg feiert die Heilige seit 25 Jahren in dieser Tradition. Vom 22. November bis zum 7. Dezember können Kinder während der regulären Öffnungszeiten ihrer Fantasie freien Lauf lassen und kleine Luzien-Häuschen basteln. Zum Auftakt des Weihnachtsmarktes verwandeln die Luzien-Häuschen dann den Schlossweiher in ein funkelndes Lichtermeer (Anmeldung unter kinderbibliothek@ijb.de).

Basteltipp: Häuschen aus Milchtüten

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, selbst mit Ihren Kindern Lichterhäuschen zu basteln und sie anschließend schwimmen zu lassen, finden Sie hier eine einfache Anleitung mit Milchtüten dazu.

Basteltipp: Wasserlaternen bemalen

Anstatt Häuschen können Sie auch Wasserlaternen verwenden und sie von den Kindern bemalen lassen. Sie heißen auch „Schwimmende Laternen“ oder „Glückslaternen“. Schön sieht es aus, wenn die Kinder das Papier der Laterne vorher mit Häuschen oder anderen Motiven bemalen.

Die Geschichte der heiligen Luzia

Luzia (auch Lucia) ist eine Heilige aus frühchristlicher Zeit. Mit diesem Bildkartenset erzählen Sie Kindern altersgerecht vom Leben der Heiligen: „Die heilige Luzia und der Lichterkranz“.

Christin mit Herz und Mut, Helferin der Armen

Luzia ist eine christliche Märtyrerin und Heilige, deren Verehrung ihren Ausgangspunkt in Sizilien hatte. Sie war eine überzeugte junge Christin und wollte ehelos leben, um sich ganz ihrem Glauben widmen zu können. Eigentlich war sie schon mit einem Mann verlobt, doch sie löste diese Verlobung und kümmerte sich lieber um Arme und Notleidende.

Als sie lebte wurden Christen verfolgt und Luzia versorgte Christen, die sich in dunklen Höhlen vor ihrem Verfolger Kaiser Diokletian versteckten. Um nachts in die Höhlen zu kommen und die Hände dabei für Körbe voller Gaben frei zu haben, setzte sie sich einen Kranz mit Kerzen auf den Kopf … So kommt es, dass auch die Mädchen in Schweden am Luziatag einen Lichterkranz tragen. Doch Luzias verschmähter Verlobter zeigte sie beim Statthalter des Kaisers an, der Luzia töten ließ.

Am 13. Dezember gedenkt man der heiligen Luzia in vielen Ländern der Welt und erinnert sich an ihren festen Glauben an Jesus Christus und ihren Mut, mit dem sie auch heute noch Kraft und Hoffnung schenken kann.

Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen am 28. November 2019. Aktualisiert am 17. August 2023.