Misch-Masch-Tage

Wie Kinder lernen, mit Frust umzugehen

Publiziert am 18.08.2016 von Esther Hebert

© Foto: Colourbox.de

Der 22. August ist der "Tag der Zahnfee". Die Bilderbuchgeschichte zur sozial-emotionalen Entwicklung "Emilys merkwürdiger Misch-Masch-Mittwoch" beschäftigt sich mit den widersprüchlichen Gefühlen, die mit dem Größerwerden einhergehen.

Zahnfee: Ritual zum Zahnwechsel

Wussten Sie schon: Am 22. August ist der „Tag der Zahnfee“ – so ist es in einigen Kalendern verzeichnet. Bestimmt kennen Sie diesen ursprünglich angloamerikanischen Brauch, um den Zahnwechsel bei Kindergartenkindern gebührend zu begehen: Die Kinder legen ihren jüngst ausgefallenen Milchzahn am Abend unters Kopfkissen, die „Zahnfee“ nimmt ihn weg und ersetzt ihn durch ein Geldstück, ein winziges Geschenk oder sogar eine kleine Süßigkeit, die das Kind am nächsten Morgen findet. Der Zahnwechsel als ein Zeichen von Großwerden, Schulreife, positiver Veränderung.

Geschichtentipp zu Emotionen, die durch den Zahnwechsel hervorgerufen werden

Doch kommt die Zahnfee eigentlich auch, wenn der Wackelzahn verlorengeht? So geht es nämlich Emily in der Geschichte „ Emilys merkwürdiger Misch-Masch-Mittwoch“: Ihr Wackelzahn ist endlich rausgefallen, aber: „Der Zahn ist in das Loch im Waschbecken gerutscht. Futschdiwutsch, weg war er.“

Dieser Tag ist überhaupt ein merkwürdiger Tag für Emily: Immer wenn sie sich heute über etwas freut, passiert gleich danach „irgendwas ganz Doofes“. Entweder ihre Freundin Mia macht einem anderen Kind ein Geschenk, ohne sie mit zu bedenken, oder ihre Bastelarbeit weicht im Regen auf und wird „pitsche-patsche-nass“, oder die Thermoskanne gibt beängstigende Geräusch von sich, als sie allein ist. Frustration, Wut und Angst – diese Gefühle machen Emiliy heute zu schaffen. Aber zum Glück kann Emilys Papa ihr erklären, dass das ganz normal ist: Der Alltag ist voller schöner und weniger angenehmer Ereignisse gefüllt und manche davon nimmt Emily einfach erst jetzt wahr. Denn nicht nur der Zahnwechsel ist ein Zeichen von Veränderung und Großwerden, sondern auch der richtige Umgang mit Gefühlen.

Wut und Angst: Gefühle müssen wahrgenommen werden

Im Kindergarten ist das Thema „Gefühle bewusst wahrnehmen und erkennen“ von zunehmender Bedeutung. Denn Gefühle zu erkennen, hilft den Kindern, besser bei sich zu sein, und ist zugleich die Voraussetzung dafür, empathisch mit anderen umzugehen. Fotos, Bildkarten oder Spiele zur Förderung der emotionalen Kompetenz unterstützen Erzieherinnen dabei, Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung zu begleiten, über Gefühle ins Gespräch zu kommen oder mit verunsichernden Gefühlen wie Wut oder Traurigkeit umgehen zu lernen.

Mit Kindern über ihre Gefühle ins Gespräch kommen

Die Geschichte „Emilys merkwürdiger Misch-Masch-Mittwoch“ ist in diesem Zusammenhang eine schöne Bilderbuchgeschichte, um in dieses Thema mit den Kindern ins Gespräch zu kommen: Beim Erzählen werden ganz von selbst Kinder ihre Erfahrungen und Erlebnisse beisteuern. Und schon das Sprechen darüber hilft, dass Gefühle wahrgenommen und eingeordnet werden. So werden auch für den Umgang mit schwierigen Gefühlen Lösungen ausprobiert.

Für Emily endet der Tag dann doch gut: Papa kann ihren Wackelzahn retten. „Kannst du denn zaubern?“ Emily reißt überrascht die Augen auf. „Das nicht.“ Papa schmunzelt. „Aber ich kann den Abfluss aufschrauben …“

Foto: Colourbox.de

Lydia Hauenschild

Emilys merkwürdiger Misch-Masch-Mittwoch. Kamishibai Bildkartenset.

Entdecken - Erzählen - Begreifen: Bilderbuchgeschichten.

Emily erzählt Papa vom Tag. Ihr Lieblingswackelzahn ist im Abfluss des Waschbeckens verschwunden! Und das war noch lange nicht alles! Manchmal ist alles doof. Oder was meint Papa?

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