Das Osterfest steht vor der Tür

Bei aller Vorfreude auf das Frühlingsfest, vielen Bastelaktionen, der Ostereiersuche, bunten Körbchen und dem Warten auf die ersten Krokusse stellen wir uns jedes Jahr aufs Neue die Frage: Wie vermitteln wir Kindern die Geschichte von Jesus' schwerstem Weg: dem Verrat seiner Jünger, der Verurteilung, dem Kreuzweg mit Kreuzigung und schließlich der hoffnungsvollen Auferstehung?

Eine gute Möglichkeit der Vermittlung ist die Verbindung der Bildkarten im Kamishibai mit Liedern und Klängen, die die Kinder selber erzeugen. Die Kinder können die wunderschönen Aquarelle auf sich wirken lassen und ihre Eindrücke durch das Musizieren zum Ausdruck bringen.

Die Bibelgeschichte vom letzten Abendmahl

Das Bildkartenset "Das letzte Abendmahl" erzählt die Geschichte, beginnend mit dem Einzug in Jerusalem, einem Teil im Leben Jesu, den Kinder sehr lieben, weil sie sich gerne freuen und fröhliche Jubellieder singen. Nach dieser Jubelstimmung wird der Leser oder Zuhörer tief bestürzt, denn es geht um Verrat durch einen der engsten Gefährten Jesu: Judas. Es folgen die Vorbereitungen auf das Pas'chafest und Jesus` Demonstration seiner Hingabe für die Menschen: die Fußwaschung. Nach dem, von den Jüngern sicher intensiv erlebten letzten Abendmahl, das wir noch heute, 2000 Jahre später, in der Abendmahls- und Eucharistiefeier nacherleben können, wird in der Geschichte die Verhaftung gezeigt. Die Verurteilung durch Pilatus und das Sterben am Kreuz werden in der Geschichte zwar benannt, jedoch nicht bildlich dargestellt. So kann jedes Kind seine eigenen inneren Bilder erzeugen und sich diesen dunkelsten Teil von Jesus' Leben so vorstellen, wie es die eigene Seele zulässt.

Schließlich zeigt und beschreibt die Geschichte die Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen am See. Die Jünger freuen sich sehr und die Osterbotschaft ist auch heute noch lebendig: Gott ist stark. Das Böse wird besiegt. Es gibt Hoffnung: Das Leben bleibt lebendig.

So erzählen wir die Geschichte mit Musik

Der Wechsel der Emotionen, den wir beim Hören der Geschichte erleben – Jubelstimmung, Bestürzung, Hingabe, Gemeinschaft, Trauer und Hoffnung –, lässt sich wunderbar mit einfachen Orffschen Instrumenten verklanglichen. Die Kinder hören die Geschichte, betrachten die Bilder im Kamishibai und können nach jedem Bild tätig werden und die Eindrücke durch das Singen oder Musizieren zum Ausdruck bringen.

Wichtig ist, dass jedes Kind nach jedem Bild aktiv mitmusizieren kann. Da braucht es Instrumente in großer Zahl (bei Klanghölzern oder Rasseln ist das sicher möglich) oder kreativer Ideen (z.B. das Weiterreichen eines Schlägels, damit alle Kinder einmal auf dem Xylophon spielen können). Wenn alle Kinder mitmachen, erleben sie sich als Gemeinschaft. Die Geschichte wird lebendig und die Frohe Botschaft ebenso. Im Folgenden wird beschrieben, wie die einzelnen Bilder der Geschichte vom letzten Abendmahl verklanglicht werden.

Die Lieder

• Hosianna
• Jesus Christus, Gottes Sohn (beide Lieder aus: Wilma Osuji, Bibel-Klanggeschichten, Don Bosco Medien, 4. Aufl. 2017)

Die Instrumente

• Xylophon
• Trommeln
• Rührtrommeln
• Klangschale
• Regenmacher
• Klanghölzer
• Glockenspiel

Ablauf und musikalische Begleitung

Die Kinder sitzen im Halbkreis. Eine Person erzählt die Geschichte oder liest die Texte zu den Bildkarten vor. Die Kinder hören zu und lassen die Aquarelle im Erzähltheater auf sich wirken. Nach jedem Bild macht der Erzähler eine Pause und alle Kinder werden aktiv.

Die im jeweiligen Abschnitt der Geschichte spürbaren Gefühle werden verklanglicht oder alle singen gemeinsam ein Lied. Dabei bleibt die Bildkarte so lange im Kamishibai, bis die Aktivitätsphase abgeschlossen ist und der Erzähler mit dem nächsten Abschnitt der Geschichte fortfährt.

Bild 1: Auf dem Weg nach Jerusalem

Mit dem Xylophon wird das Laufen nach Jerusalem verklanglicht. Wer von den tiefen zu den hohen Tönen spielt, macht hörbar, wie die Jünger durch die Steinwüste steil bergauf gehen. Der Erzähler stellt das Xylophon (wenn vorhanden, mehrere) in die Mitte. Die Kinder spielen abwechselnd auf dem Xylophon und geben die Schlägel weiter.

Bild 2: Einzug nach Jerusalem

Alle singen das Lied „Hosianna“

Bild 3: In Betanien

Die Kinder streichen Trommeln (oder Tamburine) mit der flachen Hand und machen so den Akt des Salbens hörbar. Wenn nicht jedes Kind eine eigene Trommel zur Verfügung hat, teilen sich mehrere (bis zu drei) Kinder eine Trommel.

Bild 4: Verrat!

Die Rührtommel kommt zum Einsatz. Die Kinder geben den Schlägel reihum weiter. Der Erzähler oder ein Kind geht im Kreis mit der Rührtrommel von Kind zu Kind.

Bild 5: Vorbereitungen für das Pas'chamahl

Die Klangschale kommt zum Einsatz. Die Kinder geben den Schlägel weiter. Der Erzähler oder ein Kind geht reihum und jedes Kind bringt die Klangschale mit Hilfe des Schlägels zum Klingen.

Bild 6: Fußwaschung

Mit Regenmachern wird die Fußwaschung hörbar gemacht.

Bild 7: Jesus und Petrus

Jedes Kind bekommt ein Klangholz. Nun schlagen die Kinder zu zweit die Klanghölzer gegeneinander.

Bild 8: Jesus und Judas

Die Rührtommel kommt wiederum zum Einsatz. Die Kinder geben den Schlägel reihum weiter. Der Erzähler oder ein Kind geht im Kreis mit der Rührtrommel von Kind zu Kind.

Bild 9: Jesus teilt das Brot

Ein oder mehrere Glockenspiele werden in die Mitte gestellt. Die Kinder reichen sich wieder die Schlägel weiter und spielen frei.

Bild 10: Jesu Weg ans Kreuz

Die Rührtommel kommt noch einmal zum Einsatz. Die Kinder geben den Schlägel reihum weiter. Der Erzähler oder ein Kind geht im Kreis mit der Rührtrommel von Kind zu Kind.

Bild 11: Jesus lebt!

Alle singen das Lied „Jesus Christus, Gottes Sohn“