"Mantje, mantje, timpe te ..."

Märchen und Dialekt

Publiziert am 22.06.2023 von Kamishibai Redaktionsteam

Mit dem Kamishibai Dialekt erleben – nicht nur im Kindergarten: "Mantje, mantje, Timpe te, Buttje, Buttje in der See ..." ist das Erkennungszeichen des norddeutschen Märchens "Vom Fischer und seiner Frau". Anna Thekla Ruhe erzählt im Video das Märchen im Original-Dialekt auf Plattdeutsch. Mit Textversion im Gratis-Download.

Kamishibai mal anders!

Wir haben Margret Russer, die Illustratorin und Erfinderin von "Zelöfant & Krökadin", und Gesa Rensmann, die betreuende Lektorin, zu einem Interview über das lustige Mix-Max-Spiel getroffen.

Wie bist du auf die Idee für "Zelöfant & Krökadin" gekommen?

Margret: Das Prinzip der Klappbücher gibt es ja schon sehr lange, meistens mit Spiralbindung, damit die einzelnen Teile geklappt werden können. Das kenne ich noch aus meiner Kindheit und ich war damals sehr fasziniert von den Möglichkeiten, die sich immer wieder neu aufgetan haben, und habe mich damit endlos beschäftigt. So hatte ich die Idee, dieses Spiel auch für das Kamishibai umzusetzen, zu konzipieren und neu zu interpretieren. Als ich die ersten Probe-Illustrationen mit Zebra und Nashorn gezeichnet und in drei Teile geschnitten und gemixt hatte, habe ich gesehen, dass es funktioniert! Es bringt Kindern und Erwachsenen hoffentlich genauso viel Spaß wie mir damals und heute!

Was kann man mit dem Bildkartenset alles machen?

Margret: Für mich bedeutet es in erster Linie Wortwitz, Förderung von Kombinationsgabe, Ratespaß (Erkennen von Tieren, auch wenn ich nur einen Teil davon sehe) und ganz viel Spielspaß in der Gruppe.

Wie setzt man das Bildkartenset am besten ein?

Gesa: Das Set eignet sich bestens zum Betrachten und Spielen im Kamishibai, man kann es aber auch großflächig auf dem Boden ausgebreitet nutzen. Je nach Alter und Sprachentwicklungsstand der Kinder sollten zunächst die „richtigen“ Tiere auf den Karten angeschaut und benannt werden. Beim genauen Hinschauen kann man noch mehr Details auf den Bildern entdecken. Wenn alle Tiere bekannt sind und die Namen gut beherrscht werden, können lustige Spiele damit gespielt werden. Dazu werden die Karten sorgfältig an den perforierten Stellen geknickt, damit man sie anschließend jeweils leicht in die drei Teile Hinterteil, Rumpf und Kopf zertrennen kann.
Zur Orientierung während des Zusammenbauens neuer Tiere dient das letzte Blatt des Sets (Vorlagenkarte mit rotem Rand). Sie liegt auf dem Boden bereit oder wird in den Bühnenausschnitt des Kamishibais geschoben. Und nun kann es losgehen mit fabelhaften Fabelwesen und fantasievollen Wortschöpfungen.

Was steht beim Zelöfanten in der pädagogischen Arbeit im Vordergrund?

Gesa: Zelöfant ist in erster Linie ein Spiel, das heißt das Beschäftigen damit soll Freude machen, die Kinder zum Lachen bringen und ihre Fantasie anregen. Im Vordergrund steht die Freude an der kreativen Neuschöpfung von Fabelwesen und der Spaß an lustigen Wortschöpfungen. Dabei geht es nicht um „Sinnhaftigkeit“, sondern um die Freude am Fabulieren. Es spielt beispielsweise keine Rolle, ob das Tier (die „neue Kreatur“) vom Hinterteil zum Kopf oder vom Kopf zum Hinterteil „formuliert“ wird. Es spielt auch keine Rolle, ob bei mehrsilbigen Tieren (z.B. E-le-fant) die erste, die mittlere oder die letzte Silbe für die Wortneuschöpfung herangezogen wird. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Hauptsache, es klingt lustig und lautmalerisch.

Welche Bereiche können damit gefördert werden?

Gesa: Das tierische Mix-Max eignet sich wunderbar zur Sprachförderung. Die Kinder lernen alle Tiere namentlich kennen, erfinden spielerisch neue Namen und zwischendurch können sie auch Tiersilben (E-le-fant) miteinander klatschen. Das schult das Gehör und hilft später beim Erfassen von Wortsilben in geschriebenen Texten. Durch das Ausprobieren von lustigen neuen Namen wird der spielerische Zugang zur Sprache gefördert, die Freude an lautmalerischen Wörtern und der Sinn für Humor. Kinder werden angeregt, über das Gewohnte hinaus zu denken und etwas Ungewöhnliches zu wagen. Zugleich kann auch das genaue Hinschauen geübt werden: Welches Hinterteil passt denn nun wirklich zum Zebra? Gehört dieser Bauch nun zum Dino oder doch eher zur Schildkröte? Und wer entdeckt den Regenwurm?

Was hat beim Erstellen des Bildkartensets besonders Spaß gemacht?

Margret: Sehr viel Spaß hat mir die Auswahl und dann natürlich das Illustrieren der Tiere gemacht. Ich habe versucht, aus jedem Bereich der Tierwelt ein Tier zu gestalten, also Panzer, Schuppen, Federn, Hörner etc., um eine größtmögliche Vielfalt zu erzielen. Tricky dabei war, dass die Anschlüsse immer an der gleichen Stelle sind, damit beim Mix-Max dann alles zueinanderpasst. Jedes meiner Tiere hat noch einen kleinen Tier-Gefährten an seiner Seite, z.B. sitzt auf dem Nashorn ein Vogel oder tanzen beim Leoparden die Mäuse.

Was ist euer persönliches Lieblingtier?

Margret: Mein persönliches Lieblingstier ist der Leopfel – eine Kombination aus Leopard, Pfau und Elch, weil es für mich so eine Art „Wolpertinger“ ergibt, ein gehörntes und geflügeltes Fantasiewesen und das inoffizielle bayerische Wappentier.

Gesa: Eindeutig der Zelöfant, deshalb hat er es auch auf das Cover geschafft!


Zur Illustratorin: Margret Russer, Grafik-Designerin und Illustratorin von Kinder- und Sachbüchern, hat ein eigenes Grafikbüro in München.

Zelöfant und Krökadin: Meine verrückten Lieblingstiere. Kamishibai Bildkartenset

Mix-Max-Spiel für Kinder ab 2

Mix-Max-Spiel für das Kamishibai! Wer findet die lustigste Tier-Kombination? Sprachförderung mit Spaß in der Kita.

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