Ressourcenstärkung in der Grundschule
Praxistest bestanden! Vier Studierende der "Bildung und Erziehung in der Kindheit" führen ein Studienprojekt zur Methode "Kamishibai" in der Grundschule durch. Für diesen Zweck machen Sie gleich "Nägel mit Köpfen": Sie verfassen selbst eine Kamishibai-Geschichte, lassen sie illustrieren und in Kleinauflage drucken. Ein Erfahrungsbericht.
Wir sind vier Studentinnen der ,,Bildung und Erziehung in der Kindheit“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Im Rahmen eines Praxisprojekts ist unsere Gruppe auf die Idee gekommen, eine Kindergeschichte mit Bildkarten für das Kamishibai selbst zu schreiben und zu erstellen.
Das Hauptziel unseres Projektes war es, die individuellen Ressourcen der Kinder mithilfe des Mediums Kamishibai zu stärken. Die Zielgruppe unserer Kamishibai-Geschichte sind Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Unser Anliegen war, dass sich Kinder durch unser Projekt gestärkt fühlen und sich ihrer Ressourcen bewusster werden. Eine Besonderheit der Geschichte ist, dass wir das Geschlecht unserer Hauptperson Toni nicht vorgeben. Somit wird eine Identifikation mit Toni für jedes Kind erleichtert. Auch haben alle Kinder, denen wir die Geschichte vorstellen, die Möglichkeit sich aktiv zu beteiligen: Denn in einigen Bildkarten stellt der/die Vorleser:in den Kindern Fragen, die zum Nachdenken anregen.
Unsere Hauptfigur, das Schulkind Toni, ist frustriert: Es regnet und Toni hat keine Lust, auch nur irgendwas zu unternehmen. In der Schule trifft Toni auf die Freunde Lina und Ali. Ali hat leckere Kekse gebacken, aber die Lehrerin nimmt den Kindern die Dose mit den Keksen weg. Gemeinsam starten die drei Freunde nun die Mission „Keksdose“! Werden sie es schaffen, sich die Kekse zurückzuerobern?
Jedes der drei Kinder bringt im Verlauf der Geschichte seine individuellen Stärken mit ein. Die drei Freunde machen die Erfahrung, dass sie gemeinsam etwas erreichen ko?nnen, indem sie zusammenhalten und sich gegenseitig in ihrer Einzigartigkeit wertschätzen.
Zum Abschluss unserer Kamishibai-Geschichte gibt es noch eine kleine Aufgabe: Wir laden die Kinder ein, ihre eigenen Ressourcen aufzumalen. Sie sollen überlegen, was sie gut können oder mögen. In unserer Geschichte war es uns wichtig, einerseits die individuellen Ressourcen der Kinder als auch die Ressource "Freundschaft" zu thematisieren.
Dieses Praxisprojekt hat uns über einen Zeitraum von zwei Semestern beschäftigt. Die Aufgabenstellung lautete: sich im Praxisprojekt-Seminar in Kleingruppen zu finden und selbstständig ein Projekt zu leiten, in der Praxis durchzuführen und am Ende das Projektziel zu evaluieren. Das Projektthema war frei wählbar.
Im Praktikum an einer Grundschule war eine Kommilitonin auf das Medium Kamishibai aufmerksam geworden: Die Kinder zeigten großes Interesse an dem Medium und hörten auffällig konzentriert zu.
Innerhalb des Projekts haben wir zuallererst sowohl das Medium Kamishibai als auch das Thema Ressourcenstärkung auf wissenschaftlicher Basis recherchiert.
Im Hauptteil des Projektes haben wir die Geschichte erstellt, die Illustration der Bildkarten bei der Designerin Joana Labusch in Auftrag gegeben, und den Don Bosco Verlag zum Drucken kontaktiert. Zu guter Letzt folgte die praktische Durchführung in zwei Vorschulklassen und die Evaluation. Unser Evaluationsinteresse bezog sich auf zwei Schwerpunkte: Konnten wir das Ziel unseres Projekts, die Aktivierung der Erkennung eigener Ressourcen bei den Kindern erreichen? Außerdem wollten wir untersuchen, wie den Kindern das Medium Kamishibai gefiel.
Wir kamen zu dem Ergebnis, dass sowohl das Medium Kamishibai als auch der Inhalt der Geschichte die Kinder sehr ansprach und gut geeignet für unser Projekt war. Dies schlossen wir daraus, dass jede der fünf Evaluationsfragen mehrheitlich positiv beantwortet wurde. Das Projekt haben wir nun mit einem Projektbericht erfolgreich abgeschlossen. Unser Projektbericht wurde als sehr gut bewertet, der laut unserer Dozentin die hohe Qualität unserer Projektarbeit widerspiegelt. Wir haben positive Rückmeldungen über das gesamte Projekt erhalten und haben es selbst als anregend und lehrreich empfunden.
Zu der Geschichte für Kinder die wir uns im Team ausgedacht und gemeinsam geschrieben haben, hätten wir nicht so gut beitragen können ohne die pädagogische Grundhaltung, die wir im Laufe unseres Studiums entwickelt haben. Ressourcenarbeit ist für uns persönlich eine pädagogisch sehr wertvolle Haltung. Die Ressourcen von Kindern wahrzunehmen und zu stärken, kann sich besonders bei späteren Herausforderungen oder in Krisensituationen als enorm wertvoll erweisen.
Bei der Erstellung der Bildkarten war es uns jeder Zeit bewusst, dass viele der Kinder gar nicht wissen, worin ihre Stärken liegen, wie sie ihre Stärken erkennen und diese entfalten können. Deswegen haben wir uns immer wieder in die kindliche Perspektive einzufühlen versucht. Auch war uns bei der Erstellung der Bildkarten wichtig, kein großes Problem in der Geschichte zu thematisieren, sondern Alltagssituationen zu beschreiben, die jedem Kind vertraut sind.
Bei der Erstellung des Bildkartensets war für jede von uns die Teamarbeit eine wertvolle Erfahrung: Jede von uns brachte sich mit ihren Fähigkeiten, Ideen und Interessen ein. Dadurch, dass wir wertschätzend miteinander umgegangen sind, hat uns das Projekt viel Freude gemacht! Uns wurden eigene Ressourcen und auch die Ressourcen unserer Teamkolleginnen bewusst und wir machten uns gegenseitig darauf aufmerksam und bestärkten uns. Es fiel uns leicht, uns auf den Verlauf der Geschichte und auf die Abbildungen zu einigen, da beim Schreiben ähnliche "Bilder im Kopf" bei jeder von uns entstanden und wir uns so ergänzen konnten.
Meryem Yenice, Phoebe Gilster, Feyza Özübek, Leyla Yel
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Zum BeitragDie Geschichte "In meiner Straße: Geteilte Freude ist doppelte Freude" handelt von Zusammenhalt, Mut, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Sie bietet daher viele Möglichkeiten, im Unterricht in der Grundschule eingesetzt zu werden. Im Beitrag gibt es Arbeitsblätter im kostenlosen Download für den Einsatz im Deutschunterricht, in Religion oder im Ethikunterricht.
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