Ob mit Kindern in Kita oder Schule, ob in der Kinderkirche oder bei Vorlese- und Erzählnachmittagen in der Bücherei – das Kamishibai ist nicht nur bei Erzieherinnen beliebt und bei Lehrer:innen oder Sozialpädagog:innen mehr als ein Geheimtipp: Denn es hilft bildgestützt zu erzählen, schafft Erzählanlässe und fördert ganzheitliches Lernen und Persönlichkeitsentwicklung gleichermaßen.
Kinder unter Drei machen eine rasante Sprachentwicklung durch. Noch bevor sie in Zusammenhängen sprechen können, bilden sich durch Hören Vorformen sprachlichen Denkens aus, die sich sukzessiv zu Sprache entwickeln. Geschichten mit dem Kamishibai frei, mündlich und interaktiv erzählt helfen den Kindern über Bild- und Dingerfahrungen Sprache mit allen Sinnen zu erfahren. Über Hören, Sehen und „Be-greifen“ entstehen fortlaufend neue Begriffserfahrungen und Erfahrungsbilder. Geschichten, die mit dazu passenden Bildern in einem Kamishibai fokussiert und über Gespräche vermittelt werden, regen die Fantasie und Kreativität der Kinder an und fördern dabei einen differenzierten Sprachgebrauch. Mehr zum Kamishibai mit Krippenkindern finden Sie hier.
Mit dem Kamishibai Geschichten zu erzählen, hat für die kindliche Entwicklung einen hohen Wert. Die illustrierten Geschichten regen die Kreativität und Fantasie an und tragen zu einem umfangreichen Wortschatz bei. Während Fernseh- und Kinofilme die Kinder mit raschen Bildfolgen konfrontieren, haben sie beim „Kino ohne Strom“ genügend Zeit, genau hinzusehen und sich zusammen mit dem Erzähler/der Erzählerin in das Geschehen einer Geschichte einzumischen. Märchen, Alltagsgeschichten aus der Lebenswelt der Kinder, aber auch Bilderbuch-Klassiker und beliebte Kinderbibelgeschichten öffnen Kindergartenkindern die Tür in die Welt der Literatur und der grundlegenden Mythen der Menschheit. Mehr zum Kamishibai mit Kindergartenkindern finden Sie hier.
Zwischen 5 und 10 Jahren sind Kinder im idealen Erzählalter. Sie sind offen und fähig, viele ihrer Probleme über das Erzählen aufzuarbeiten. Dabei entwickeln sie ihre eigene Erzählfähigkeit. Texte zu verstehen, ist eine wichtige Voraussetzung zum Lesen und Schreiben. Außerdem lernen Kinder durch das Erzählen mit dem Kamishibai, die formale Seite des Erzählens zu nutzen und zu verankern, sie lernen strukturieren und visualisieren.
Mit selbst erfundenen, gestalteten und erzählten Geschichten entführen Sie die Kinder in die Welt der Geschichten. Mehr zum Kamishibai mit Grundschulkindern finden Sie hier.
Wie komme ich den Phänomenen in der Natur auf die Spur? Können Töne und Farben miteinander spielen? Wie wird aus einem Gedicht ein kleines Theaterstück? Und was sind Zeichengeschichten? Auch auf diese Fragen lassen sich mit dem Kamishibai Antworten finden und spannende Ideen für Vor- und Grundschulkinder entwickeln! Denn Themen und Texte, die sich durch Bewegung, durch Zeichnen und Malen, durch Musik und Spiel erschließen lassen, finden umso leichter einen bleibenden Platz im kindlichen Wissens- und Erfahrungsschatz, je vielfältiger die Verknüpfungen mit verschiedenen sinnlichen und gestalterischen Elementen gelingt. Inhalte werden strukturiert und visualisiert. Die Autorinnen Helga Gruschka und Susanne Brandt beschreiben in ihrem Buch „Mein Kamishibai. Das Praxisbuch zum Erzähltheater", welche gestalterischen Möglichkeiten im Erzählen mit dem Kamishibai stecken. Mehr zum Thema Kamishibai beim Vermitteln von (naturwissenschaftlichen) Sachthemen finden Sie in: Jeanette Boetius: Mein Erzähltheater Kamishibai - Sachthemen präsentieren und verstehen.
Wie gehen wir um mit Problemen in der Grundschule? Wie erkennen Kinder Ausgrenzung, aggressives Verhalten unter Mitschülern, wie werden Inklusion und achtsames Verhalten in der Grundschule trainiert? Mit speziellen Fotokarten zur Sozialkompetenz und Konfliktlösung in der Grundschule von den Sozialkompetenztrainern Robert und Julia Rossa haben Lehrer und Erzieher die Möglichkeit, gemeinsam mit den Kindern Strategien zur Lösung dieser Probleme zu finden. Die Konfliktfälle, wie sie sich täglich an Grundschulen ereignen, werden damit wirkungsvoll in die Lebenswelt der Kinder so transportiert, dass es für die Schüler erlebbar wird und interessant ist, nach Ursachen und Lösungen zu suchen.
Sprache und Musik, Bilder und Geschichten haben mehr miteinander zu tun, als wir oft meinen. Denn in jeder Sprache steckt Musik und bei jeder Geschichte sehen wir Bilder vor unseren inneren Augen. Angesichts der Tatsache, dass im Alltag und in vielen Familien kaum noch regelmäßig gesungen und musiziert wird, ist es umso wichtiger, dass Kindergärten, Schulen, kirchliche, soziale und kulturelle Begegnungsorte vermehrt Wege öffnen, um die ganz natürliche Verwandtschaft zwischen Sprache, Musik und Bildfantasie quasi alltäglich und spielerisch erfahrbar zu machen und damit einen wirksamen Beitrag zur Chancengleichheit und Entwicklungsförderung für Kinder zu leisten.
Wie Sie entdecken können, dass Musik auch dort, wo Menschen sich für „unmusikalisch“ halten, durch Sprache, Klänge und einfache Melodien ganz leicht und ohne spezielle Vorkenntnisse mit ins Spiel kommen, erfahren Sie in: Susanne Brandt, Mein Erzähltheater Kamishibai: Erzählen mit Musik und Klang für Kinder von 3 – 8
Biblische Geschichten sind „Geschichten vom Leben“. In ihnen klingen viele Facetten von menschlichen Gefühlen und Erfahrungen an: Freude und Geborgenheit, Vertrauen und Zuversicht, aber ebenso Angst, Trauer und Einsamkeit. Wenn Kinder diese Geschichten als elementare „Lebensgeschichten“ kennenlernen und das Vorlesen oder Erzählen als verlässliche Beziehungserfahrung erleben, dann ist das wie ein Schatz, vielleicht wie ein Geheimnis, das sich für die Kinder im Laufe des Lebens nach und nach immer weiter erschließt. Mehr zum Kamishibai mit Kinderbibelgeschichten finden Sie hier.
Ob Inklusion, Diversität, Emotionen oder Partizipation – pädagogische Fachkräfte stellen sich in ihrer Gruppe oder Klasse vielen Herausforderungen, wollen gesellschaftlichen Ansprüchen genügen und pädagogisch auf der Höhe der Zeit sein. Bilderbuchgeschichten im Kamishibai greifen auf liebevolle und kindgerechte Weise die großen Fragen der Erziehungsarbeit auf und unterstützen Kinder in Kita und Grundschule in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung.
Zum BeitragDas Kamishibai ist überall dort einsetzbar, wo Menschen einander etwas zu erzählen haben. Ob bei der Arbeit in Kita oder Schule, ob in der Gemeinde bei Kinderbibeltagen oder in der Kinderkirche, ob in Bibliotheken bei Vorlese-Nachmittagen oder im Erzählcafe in der Seniorenarbeit.
Zum BeitragAm Anfang stand ein kleiner Aufsatz aus Holz, in dem Bilder steckten, auf dem Fahrrad fliegender Händler in Japan. Heute ist die Erzählmethode mit dem Kamishibai weltweit verbreitet und beliebt – in unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Altersgruppen. Wie funktioniert das? Auch Sie können das Kamishibai bei Ihrer Zielgruppe einsetzen, wenn Sie einige wenige Punkte beachten.
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