Profitipps zum Erzählen mit dem Kamishibai

In 9 Schritten erzählen lernen

Publiziert am 04.05.2016 von Norbert Kober

© Don Bosco Medien 2016

Jede:r kann erzählen lernen. Mit diesen Tipps von Norbert Kober, künstlerischem Leiter der Goldmund Erzählakademie, werden Sie Schritt für Schritt zum Erzähler.

In 9 Schritten erzählen lernen

Diese folgenden Punkte sind wichtig, damit Sie Schritt für Schritt zur Erzählerin/zum Erzähler werden. Wichtig: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor! Suchen Sie sich zwei bis drei der Tipps aus, die für Sie einfach und schnell umsetzbar sind. Der Rest kommt dann mit der Zeit!

  1. Die goldene Regel: Erzählen Sie nur Geschichten die Ihnen persönlich auch gut gefallen. Ihre kleinen Zuhörer spüren es, wenn Sie wirkliche Freude an den Geschichten haben.
  2. Bereiten Sie die Geschichte inhaltlich gut vor: Überlegen Sie sich vorm Erzählen an welchen Stellen in der Geschichte Sie Zwischenfragen stellen möchten, bzw. an welchen Stellen sich körperliche Mitmachaufgaben anbieten.
  3. Achten Sie auf die aufmerksamen Zuhörer - und nicht nur die Störer: Treten Störungen auf, so tendieren wir dazu, diesen Störungen (wilde Kinder etc.) unsere Aufmerksamkeit zu schenken - dies ist nur natürlich. Allerdings haben die Mehrzahl der Kinder auch das Recht der Geschichte lauschen zu dürfen - ihnen sollte unser Hauptaugenmerk gelten.
  4. Spinnen Sie los: Fühlen Sie sich frei mit Ihren kleinen Zuhörern alternative Wendungen für Ihre Geschichte zu erfinden. Kinder lieben es fiktive Fortsetzungen zu erfinden. Sie finden in Ihre Kerngeschichte einfach mit dem Satz „und wollt ihr wissen, wie es unserem Geschichtenhelden ergangen ist?“ zurück.
  5. Nur Mut zu Ritualen: Überlegen Sie sich kleine Rituale um die Erzählstunde einzuleiten und um sie auch wieder zu beenden. Rituale sind wichtig für Kinder und helfen Ihnen Ihre Erzählstunde als etwas ganz besonderes wirken zu lassen.
  6. „Aufzeigen bitte!“: Schützen Sie die stilleren Charaktere unter den zuhörenden Kindern indem Sie Wortmeldungen der Kinder grundsätzlich durch Regeln ordnen. Eine einfache, für die meisten Kinder auch sofort verständliche Regel, ist das Aufzeigen. Wer aufzeigt bekommt ein Wortrecht - Reinbrüller unterdrücken indirekt alle jene Kinder, die sich erst gar nicht reinzubrüllen wagen.
  7. Nehmen Sie sich Zeit für Inhalte: Gute Geschichten werfen meist auch kleine und große ethische Fragen auf. Nehmen Sie sich die Zeit mit den Kindern den Nachdenkangeboten der Geschichten nachzugehen. Stellen Sie Fragen zum Verlauf der Geschichte. Lassen Sie sich dabei vom „Philosophieren mit Kindern“ inspirieren. Werden Sie eine raffiniert fragende Erzählerin / Erzähler.
  8. Spielen Sie! Die einzelnen Szenen vieler Geschichten erwachen erst so richtig zum Leben, wenn wir die Szenen nachspielen. Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Szene (welches Bild) Sie zum `Theaterleben´ erwecken möchten. Überlegen Sie dabei auch, welche (einfache) Rolle Sie einem Kind zusprechen möchten, und welche anspruchsvollere Rolle Sie selbst übernehmen werden.
  9. Applaus nicht vergessen!

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