Kleine Herzen, große Gefühle! Ein verlorenes Kuscheltier oder Streit zwischen den Eltern können Kinder stark beschäftigen. Woran liegt es, dass manche Kinder öfter von Sorgen geplagt sind als andere? Und können Fachkräfte und Eltern Kindern helfen, ihre Sorgen zu überwinden? Fünf kreative Möglichkeiten, mit Kindern über starke Gefühle wie Kummer und Angst zu sprechen und diese zu bearbeiten.
Ja, Sorgen gehören zum Leben, von Beginn an. Denn schon früh müssen Kinder lernen, Bedürfnisse aufzuschieben. Sie erleben eine unperfekte Umgebung, müssen täglich Herausforderungen durch Veränderungen, durch Schmerzen oder Hunger, durch Übermüdung oder Alleinsein verkraften.
Bevor ein Kind das Licht der Welt erblickt, befindet es sich in der Regel in einem paradiesischen Zustand. Es wird rund um die Uhr perfekt versorgt. Getragen und genährt in gleichbleibender „Wassertemperatur“ fühlt es sich pudelwohl. Es hört zuverlässig vertraute, gedämpfte Stimmen, leidet keinen Hunger und kann schlafen, wenn es müde wird. Die Geräusche sind gedämpft, genauso die Bewegungen. Es leidet weder Hunger, noch erlebt es Isolation.
Und dann kommt der Tag, der alles verändert und der das Kind enorm herausfordert. Es wird durch einen engen Geburtskanal gedrängt und lernt schmerzvoll zu atmen. Es erblickt grelles Licht, geht durch fremde Hände und fühlt sich ausgeliefert den lauten Geräuschen, der Erdanziehungskraft, der Kälte und der Schutzlosigkeit.
Die Eltern oder Bezugspersonen bemühen sich, die Bedürfnisse des Säuglings zu erkennen. Wenn es ein „Match“ gibt zwischen Versorgern und Säugling, werden die Bedürfnisse zeitnah erfüllt. Damit entwickelt das Kind sein Urvertrauen. Gelingt die Versorgung nicht adäquat, drohen Angst und Not beim Kind. Wir sprechen dann von einem Urmisstrauen.
Manchmal erscheinen Herausforderungen zu einer Überforderung zu werden. Dann zweifelt das Kind an der sicheren Versorgung und auch an seinen eigenen Kompetenzen. Je nach Temperament und Charakter des Kindes haben schon kleine Tragödien ganz große Auswirkungen.
In meinem Kartenset zu den „Kinderängsten“ werden die Reh-Kids und die Bären-Kids miteinander verglichen. Für die sensiblen Reh-Kids kann ein Tag schon traurig anfangen, weil Papa und Mama sich gestritten haben, während die robusten Bären-Kids darauf vertrauen, dass der Streit verfliegt wie eine Gewitterwolke. Kinder sind also unterschiedlich in ihrem Empfinden und in ihrer Stabilität. Es gibt resiliente und weniger resiliente Kinder.
Allen Kindern gemeinsam ist, dass sie Erwachsene und Gleichaltrige brauchen, die ein offenes Ohr haben für ihre Sorgen. Werden dabei die Kompetenzen der Kinder immer wieder in den Fokus genommen, bei aller Sorge, die es auch gibt, so kann dieser Fokus dazu führen, dass sich Reh-Kids und Bären-Kids gut entwickeln und alle Hürden meistern. Denn der Blick auf ihre Kompetenzen und Ressourcen verstärkt ihr positives Lebensgefühl.
Ängste und Sorgen gehören zum Leben dazu. Werden sie überwunden, so führen sie zu mehr Stabilität und Reife. Wir können nicht vermeiden, dass Kinder sich sorgen, aber wir können dafür sorgen, dass sie gut durch schwere Zeiten hindurch finden. Wichtig sind ein feines Gespür für Ängste und Nöte und Zeiten und Gelegenheiten, in denen Kinder alle belastenden Themen verarbeiten können.
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